Fragen zu Tee

Fragen zu Tee

Die am häufigsten gestellten Fragen

An dieser Stelle werden die wichtigsten Fragen zu Tee beantwortet. Alle Fragen, die dann noch unbeantwortet bleiben senden Sie bitte unter der Rubrik Beratung per E-Mail an uns. Wir werden sie umgehend beantworten.

  1. Welchen Tee soll ich nehmen?
  2. Wie schmeckt dieser oder jener Tee? Warum schmeckt ein Tee bei uns zu Hause anders als dort, wo wir ihn gekauft haben?
  3. Wo kommt ein bestimmter Tee her?
  4. Wie brühe ich diesen richtig auf? Wie viel soll ich davon zum Aufbrühen nehmen?
  5. Wie lange soll der Tee ziehen?
  6. Ist grüner Tee vielleicht gesünder als schwarzer Tee?
  7. Wie viele Schadstoffe sind im Tee enthalten?
  8. Wie bewahre ich Tee am besten auf?
  9. Warum gibt es bei gleichen Teesorten/-namen in verschiedenen Läden unterschiedliche Preise?
  10. Wie kann ich „schlechte“ (sprich: harte) Wasserqualität verbessern bzw. welcher Tee passt zu unserem Wasser?

Fragen über Fragen, die auch so auf die Schnelle nicht beantwortet werden können. Auf einen großen Teil dieser Fragen bekommen Sie hier nun eine Antwort sowie eine grob gefasste Übersicht über den Umgang mit Tee:

1. Welchen Tee soll ich nehmen?

Wir unterscheiden beim orthodoxen Blatt-Tee Sortiment sechs Grundsorten Tee.

Assam – grob bis mittelfein, gold-braun-schwarz mit typisch goldenen Tips, kräftig voller, vollmundig malziger fermentierter Tee, dunkelgolden in der Tasse

China – grober bis mittelfeiner, grau-schwarzer, teils mit silbrigen Tips, leichter, etwas stumpf schmeckender fermentierter Tee mit dunkelbraunem Abguss

Ceylon – grober, schwarzer, kräftig-herber fermentierter Tee, teils mit silbrigen Tips, mit rötlich-dunkelbraunem Abguss

Darjeeling – grober bis feiner, braun-schwarz-grünlich, mit hellen Tips durchsetzter, leichter aromatisch-blumig frischer, fermentierter Tee mit hell- dunkelgoldenem Abguss

Grüner Tee – grober bis feiner, grün bis schwarz aussehender, besonders behandelter, nicht fermentierter, ein leicht, mild, aromatisch, herb, grasiger Tee mit hellem, blassgrünem Abguss

Oolong – ganz grobes bis grobes, bräunliches Blatt, teils mit silbrigen Blattspitzen versetzter, milder, leichter, halbfermentierter Tee mit hellgoldenem Abguss


2. Geschmack

In Kurzform:

Assam - kräftig vollmundig

China - mild stumpf

Ceylon - kräftig, herb

Darjeeling - blumig aromatisch

Grüntee - ganz leicht herb

Oolong - mild leicht

Sollte einem ein Tee im Geschmack zu leicht oder zu stark sein, gibt es bestimmt einen anderen passenden Tee aus der Vielzahl unseres Angebotes. Jeden Tee können Sie stärker oder schwächer aufbrühen; einen geschmacklichen Unterschied der einzelnen Teesorten können Sie aber nur über gleiches Gewicht (Menge) der Teesorte, Temperatur des Wassers und gleiche Ziehzeit erreichen, so wie es alle anderen Teatester – und wir übrigens auch – zelebrieren.

Sie sehen also: Einfach einen Tee kaufen, irgendwie aufbrühen und sich nachher ärgern – so nach dem Motto: „Der schmeckt ja gar nicht“ oder „ So etwas trinke ich nicht wieder“ – das muss nicht unbedingt sein.


3. Die Teeproduktion

Pflückung

Vom Teestrauch werden die oberen Triebe – zwei Blätter und eine Knospe (two leaves and a bud) – gepflückt, gewelkt, gerollt, fermentiert, getrocknet und gesiebt.

Welken

Den frisch gepflückten Teeblättern wird ca. 30% der Feuchtigkeit entzogen, um das Blatt weich und geschmeidig zu machen für das Rollen.

Rollen

Nach dem Welken der Teeblätter werden diese in großen Rollmaschinen zwischen zwei schweren Metallplatten, sie sich kreisend gegeneinander bewegen gerollt, wobei die Zellwände des Teeblattes aufbrechen.

Fermentieren

Nachdem durch das Rollen der Teeblätter der Zellsaft ausgetreten ist, werden die feuchten Teeblätter auf großen Tischflächen in einer dünnen Schicht zum Fermentieren ausgebreitet. Die Fermentation ist ein Oxydations- und Gärprozess des Zellsaftes mit einer Gesamtdauer von ca. 2 - 3 Stunden vom Rollen bis zum Trocknen.

Trocknen

Bei Erreichen des Endes der Fermentation, den der Geruch und die kupferrote Farbe des Blattes anzeigt, erfolgt das Trocknen. Auf Laufbändern, die durch Etagentrockner laufen, wird dem Tee Restfeuchtigkeit entzogen. Dies erfolgt bei einer Temperatur von ca.
85 – 88°C und dauert ca. 20 –22 Minuten. Dabei wird der Zellsaft, der durch das Rollen ausgetreten ist, an den Blättern angetrocknet und verfärbt sich schwarz. Später, beim Teeaufguss löst sich der Zellsaft wieder im Wasser und ergibt die braune Farbe.

Sortieren

Der schwarze Tee, der den Teetrockner verlassen hat, wird jetzt als „Rohtee“ mit einer Siebmaschine in die verschiedenen Blattgrade sortiert. Das feine, aber noch unsortierte Blatt geht über ein Stufensieb. Durch einfache Aussiebung entstehen die bekannten Sortierungsgrade wie

OF = Orange Fannings (wird benötigt für die Teebeutelproduktion),
FBOP = Flowery Broken Orange Pekoe (ein feiner Broken Tee),
BOP = Broken Orange Pekoe (ein etwas gröberer Brokentee),
FOP = Flowery Orange Pekoe (ein feiner Blatttee),
P = Pekoe (gröber und offener im Blatt als OP),
PS = Pekoe Souchong (die gröbste Blattsortierung).

Neben diesen wichtigsten Blattbezeichnungen gibt es noch weitere Bezeichnungen, die für besondere Qualität und Aussehen stehen, wie

FTGFOP = Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe oder
SFTGFOP = Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe

ein Tee von ausgesucht guter Qualität, mit vielen hellen Blattspitzen.


4. Aufguss / Abguss / Zubereitung

Wenn manchmal von Aufguss bzw. Abguss die Rede ist, so hat dies seinen Grund und ist auch ganz bewusst gewählt. Der Tee wird nämlich erst aufgegossen und nach bestimmter Ziehzeit wieder abgegossen. Bei mehrmaligem Aufgießen von Grüntee wird der fertige Tee abgegossen und das bereits aufgebrühte Teeblatt in ein anderes Gefäß umgefüllt und wieder neu aufgegossen.
Ganz wichtig allerdings bei grünem Tee, dass die Temperatur niemals die 80°C beim Aufgießen überschreiten darf, da sonst der meist lieblich-herbe Geschmack in einen durchaus bitteren umschlagen kann.


5. Ziehzeit / Tein

Es gibt einige Menschen, die empfindlich auf diesen Stoff reagieren. Tatsache ist hier, dass Teegenießer, die mit dem anregenden Tein Probleme haben, selber durch Bestimmen der Ziehzeit von Teeaufgüssen steuern können, wie anregend oder weniger anregend ein Tee wirken soll. Die Faustregel hier:

  • Bis zu 3 Minuten wirkt Tee anregend
  • Bis zu 5 Minuten wirkt Tee weniger anregend
  • Ab 5 Minuten wirkt Tee stopfend.

Da Tein also bei jedem Menschen anders „anschlägt“, sollten Sie hier ein eigenes Zeit-Maß herausfinden. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass Tee, der länger zieht, auf alle Fälle kräftiger und bitterer wird und somit in der Teemenge vor dem Aufgießen verringert werden sollte, um auch nach längerer Ziehzeit noch genossen werden zu können.


6. Schwarz- / Grüntee aus einer Pflanze

Eine wenig bekannte Tatsache ist, dass sowohl schwarzer als auch grüner Tee aus ein und derselben Pflanze produziert werden. Der Unterschied liegt einzig in der Verarbeitung des gepflückten Blattes.

Wird bei der Produktion von Schwarztee – nach dem Welken und Rollen – das feuchte Blatt fermentiert, um danach beim Trocknen schwarz zu werden, so werden beim Grüntee – um das grüne Blatt zu erhalten – nach dem Welken durch starke Dampferhitzung Fermente und Enzyme zerstört und dadurch das Verfärben der Teeblätter verhindert. Nach dem Dämpfen wird der grüne Tee dann leicht gerollt und sofort getrocknet. Es bleibt dann bei dem grünen, angenehm frisch duftendem Teeblatt.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen bei Grüntee gesundheitsfördernde Wirkungen durch seinen Gehalt an Vitaminen (A, B, C) und Mineralstoffen wie Kalzium und Fluorid. Die sind zwar auch im Schwarztee enthalten, aber nicht in dieser Intensität.

Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass guter grüner Tee, der in den meisten Fällen auch etwas teurer ist, bis zu 4 mal hintereinander aufgebrüht werden kann.Eine Regel besagt dabei, dass der erste Aufguss weggeschüttet werden sollte und erst die darauf folgenden Aufgüsse genossen werden. Meiner Meinung nach eine Sünde aber bei einigen Spezialsorten schmeckt selbst mir der zweite oder dritte Aufguss am Besten, und das ist, ich versichere es Ihnen, gewiss keine Einbildung.


7. Schadstoffe im Teeblatt

Sofern sie überhaupt vorhanden sind, unterliegen Schadstoffe im Tee bestimmten Höchstmengenverordnungen.

Für den gebrühten Teeabguss gibt es keine Höchstmengenverordnung. Diese sind nicht nötig, da sich nur ca. 1/10 der vorhandenen Schadstoffe im Aufguss löst und diese somit, falls überhaupt noch messbar, weit unter der Norm liegen. Ich möchte behaupten, dass frisch aufgebrühter Tee richtig dosiert eines der schadstoffärmsten Getränke ist. Sicherlich gibt es sogenannte Schwarze Schafe auch unter den teeproduzierenden Ländern. Diese dürften aber die Ausnahme sein. Gerade in Zeiten eines starken Öko- und Bio-Bezugs kann sich kaum kein bekannte Teeplantage erlauben, unzulässige und/oder zu stark dosierte Spritz- bzw. Düngemittel zu verwenden. Derartige Fälle würden strenge Kontrollen bemerkt werden; kaum einer, der auf Qualität achtet, würde dort noch Tee einkaufen resp. von dort importieren. Aufgrund dieser Tatsache stellen derzeit viele Teeplantagen auf biologischen Anbau um. Das heißt allerdings nicht, dass ab sofort keine Schadstoffe mehr in den Teepflanzen sind, aber es wird erwiesenermaßen immer weniger.

Wir haben mehrere grüne Teesorten zur Analyse geschickt, um ganz sicher zu gehen, vertretbare Teesorten anbieten zu können. Doch ist es auch aus Kostengründen nicht vertretbar, jede Pflückung und jede Teekiste auf Rückstände prüfen zu lassen. Der Tee wäre dann ein vielfaches teurer. Durch unsere regelmäßigen, eigenen Prüfungen, durch die eines anerkannten Hamburger Labors und den Prüfungen der Teeimporteure können wir davon ausgehen, das unsere Teesorten – richtig aufgebrüht – weit unter der vorgeschriebenen Deutschen Norm für Pestizide liegen. Übrigens gilt obiges nicht nur für Grüntee, sondern auf für Schwarz-, Früchte- und Kräuterteesorten.


8. Tee-Aufbewahrung

  1. Tee muss trocken gelagert werden, denn Feuchtigkeit ist sein größter Feind. Behälter mit Verschluss oder spezielle Teedosen sind hier angebracht.
  2. Es ist immer besser, den Tee in kleinen Mengen verpackt aufzubewahren.
  3. Tee sollte an einem kühlen, dunklen Ort – fern von Hitze, Licht oder Sonneneinstrahlung aufbewahrt werden.
  4. Zur Aufbewahrung  im Kühlschrank sollte der Tee in eine luftdicht verschließbare Plastiktüte und in einer Teedose verpackt werden.

9. Teeabweichungen von Pflückung zu Pflückung

Tee ist nicht gleich Tee. Er ist ein Naturprodukt und kann darum niemals von Pflückung zu Pflückung gleich sein. Deshalb werden bei größerem Mengenbedarf Mischungen produziert, die qualitativ sehr voneinander abweichen können, natürlich auch im Preis. So können z.B. bei Aromateesorten bei gleicher Namensgebung vollkommen verschiedene Teequalitäten vorkommen, und natürlich auch voneinander abweichende Preise.

Als Betreiber von Teefachgeschäften sind wir bestrebt, ausschließlich gute Qualitäten in unserem Programm zu führen und kommen deshalb in manchen Fällen auch nicht drum herum, abweichende, sprich höhere Preise zu führen. Darum: Vergleichen und prüfen Sie kritisch und Sie werden feststellen: Qualität hat seinen Preis.


10. Wasserqualität

Hartes Wasser verbessern Sie, indem Sie nach dem erstem Aufkochen1/3 Kaltwasser schockartig zugießen und bei geöffnetem Deckel erneut Siedetemperatur erreichen lassen.

Möglicherweise muss ein Wasserfiltergerät zum Einsatz kommen.

Dem Teeblatt sollte hinreichend Entfaltungsmöglichkeit durch die entsprechende Größenwahl des Teenetzes/Siebes/Kanne gegeben werden..